Kurzbeschreibung von `fancyhdr.sty`

von Hans Friedrich Steffani

Mit dem fancyhdr-Paket können Kopf- und Fußzeilen von Dokumenten frei gestaltet werden. Es findet sich üblicherweise im Verzeichnis latex/contrib/supported/fancyhdr/ auf diversen FTP-Servern und natürlich auch auf CTAN.

Hier die Originaldokumentation als dvi- bzw. als pdf-Datei. für das fancyhdr-Paket Die gibt es an entsprechender stelle natürlich auch auf dem nächstgelegenen CTAN-Spiegel.
Folien für einen Vortrag mit und ohne eigebettete Beispiele (die Seite habe ich natürlich auch mit fancyhdr gestaltet)
\chaptermark{<befehle zur generierung der Kopfzeile>} in den Standardklassen ist ein \MakeUppercase hart codiert, so daß ich statt dessen
\renewcommand{\chaptermark}[1]{% \markboth{\chaptername\ \thechapter{}: #1}{}}
verwende. Es wird von \chapter aufgerufen.
Ähnliches gilt für \sectionmark. Auch dort ist \MakeUppercase hart codiert, so daß ich statt dessen
\renewcommand{\sectionmark}[1]{% \markright{\thesection{}: #1}{}}
verwende.

Nun, \markboth und \markright sorgen dann dafür, daß \rightmark und \leftmark geeignet definiert sind, um daraus die Kopfzeilen zu bauen. Damit kommt fancyhdr.sty zum Zug. Deren Makros werden nun kurz beschrieben. Die Seite ist so aufgeteilt:

Eine Seite
Linker Kopf	Mittlerer Kopf	Rechter Kopf
Text	Text	Text
Linker Fuß	Mittlerer Fuß	Rechter Fuß

Die einfachsten Makros \lhead{} und \chead{} und \rhead{} sowie \lfoot{} und \cfoot{} und \rfoot{} legen das entsprechende Feld fest.

Damit lassen sich allerdings die Köpfe für doppelseitige Dokumente nicht gestalten denn hier wird zwischen linken (gerade) und rechten (ungeraden) Seiten unterschieden. Hier will man in der Regel unterschiedliche Köpfe über den rechten und linken Seiten. Dazu gibt es

\fancyhead[<wo1, wo2, ... >]{<was>} Das <wo<>> wird aus der Kombination von Even für gerade bzw. Odd für ungerade Seiten, sowie L, C und R für das linke, mittlere und rechte Feld. Bei mir steht da
\fancyhead[EL]{\itshape\leftmark}% E=grade=linke Seiten und dort links, also außen das \leftmark \fancyhead[OR]{\itshape\rightmark}% O=ungrade=rechte Seiten und dort rechts, also außen das \rightmark \fancyfoot[CO,CE]{\thepage} % Seitenzahl immer unten Mitte
Damit wird
- Auf ungeraden Seiten rechts, d.h. außen \rightmark,
- auf geraden Seiten links, ebenfalls außen \leftmark
- Die Seitenzahl kommt in die Fußzeile wo sie immer ist
Entsprechendes gilt für \fancyfoot[]{}
Wird da optionale Argument weggelassen, so gilt das Argument für alle Felder.(?) Zum Beispiel löscht \fancyhead{} alle Kopffelder.
Ich hab den Kleinen Duden, Band 4, Deutsche Grammatik. Dort haben sie einen Kopf wie oben, aber setzen die Seitenzahl immer nach innen (m.E. ziemlicher Schwachsinn). Das geht dann mit
\fancyhead[OL,ER]{\thepage} % Seitenzahl nach innen \fancyfoot{}% unten nichts
Beliebt ist schliesslich noch, daß die Seitenzahl oben außen steht. Dies ist bei fast allen meinen Büchern so, die eine Kopfzeile haben. (Bei den anderen ist die Seitenzahl unten außen.) Das geht dann mit
\fancyfoot{}% Unten nichts \fancyhead[RE]{\itshape\leftmark}% Rechts auf geraden Seiten=innen \fancyhead[RO]{\itshape\rightmark}% Links auf ungeraden Seiten=außen \fancyhead[RO,LE]{\thepage}%Rechts auf ungeraden und links auf geraden Seiten

Um das alles richtig zu machen, muß man immer im Hinterkopf haben das immer die geraden Seiten links und die ungeraden Seiten rechts beim aufgeklappten Buch liegen.

Noch allgemeiner ist

\fancyhf, daß auch noch H und F für Kopf- bzw. Fußzeile kennt

Die Argumente dürfen dabei auch \\ enthalten. Es können auch Bilder mit \includegraphics eingebunden werden. Dabei ist zu beachten, daß für die Kopf- und Fußzeile nur der durch \headheight bzw. \footskip angegebene Platz vorgesehen wird. Ist die Zeile größer, so erhält man entsprechende Warnungen. Hat man auf diese Weise den Aufbau definiert, so kann man ihn mit \pagestyle{fancy} aktivieren.

Mit \renewcommand{\headrulewidth}{<größe>} bzw. \renewcommand{\footrulewidth}{<größe>} kann man die Dicke einer Linie zwischen Kopf- bzw. Fußzeile und Text festlegen bzw. durch Angabe von 0pt ausschalten.

An einigen Stellen, z.B. bei \part, \chapter und auch bei den diversen Funktionen, die diese Aufrufen (\tableofcontents, \listof[figures|tables], thebibliography-Umgebung etc.) schaltet LaTeX mit \thispagestyle{plain} auf Plain um. Daher möchte man plain umdefinieren.